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Historie - Geschichte

Vorgeschichtliche Zeit

Der exakte Zeitpunkt der Besiedlung der Insel ist nicht bekannt. Das Alter von gefundenen Werkzeugen wird aber nach Schätzungen auf über 100.000 Jahre datiert.

7000 - 4000 v. Chr. Aus dieser Zeit finden sich erste verlässliche menschliche Spuren auf Kreta, unter anderem die sogenannten „akeramischen Schichten von Knossos“.

Minoische Zeit

3000 v. Chr. Die Minoische Zeit beginnt.

2700 -2000 v. Chr. Diese Epoche wird von Historikern als „Vorpalastzeit“ bezeichnet, da die großen Palastgebäude des folgenden Jahrtausends noch nicht existierten. Die Menschen waren zu dieser Zeit bereits in der Lage, Bronze zu verarbeiten.

2000 - 1700 v.Chr. Altpalastzeit. Auf der Insel entstehen Palastkulturen mit großen urbanen Zentren, zum Beispiel in Knossós, Festós, Mália und Zákros. Die Verwendung erster Schriftzeichen sowie Keramikfunde sind Zeugen hoher kultureller Entwicklung.

1700 - 1450 v. Chr. Neupalastzeit. Auf den Trümmern der alten werden neue Paläste errichtet, die von farbenprächtigen Wandmalereien geschmückt werden. Es entsteht ein florierender Handel mit dem ägyptischen und griechischen Raum.

1450 v. Chr. Das Ende der minoischen Zeit. Zerstörung der Paläste und Städte.

1400 - 1100 v. Chr. Nachpalastzeit. Nach dem Untergang der minoischen Kultur wird Kreta von mykenischen Griechen beherrscht.

1100 - 700 v. Chr. Aus dieser Zeit gibt es nicht viele schriftliche Zeugnisse über die Geschichte der Insel. Ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. verbreitet sich die Kunst der Eisenverarbeitung. Alte Siedlungen wie Knossós oder Górtys blühen wieder auf – es gibt aber häufig kriegerische Auseinandersetzungen.

Archaische und klassische Zeit

6.Jh. - 4. Jh. v. Chr. Es herrscht eine längere Friedensperiode, die erst in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts endet, als Machtkämpfe die alte aristokratische Ordnung zerschlagen.

Hellenismus und Kaiserzeit

4. Jh. - 67 v. Chr. Wie bereits in den vorherigen Jahrhunderten, spielt Kreta im östlichen Mittelmeerraum keine bedeutende Rolle. Der Spartanerkönig Agis III. ließ Kreta 333 v. Chr. besetzen – weitere Eroberer folgten. Es breitet sich ein von Kreta ausgehendes Piratentum aus, gegen das die Römer im ersten Jahrhundert v. Chr. energisch vorgehen.

67 v. Chr. - 395 n. Chr. Die Römer erheben Kreta zur Provinz und ernennen Górtys zur Hauptstadt. Die Bewohner finden sich ohne Widerstand mit der römischen Herrschaft ab und Kreta wird für längere Zeit friedlich. Im 3. und 4. Jahrhundert verbreitet sich das Christentum auf der Insel und es setzt eine rege Bautätigkeit ein.

395 Teilung des Römischen Reiches, Kreta fällt an das Byzantinische Reich.

Byzantinisches Reich und Sarazenenherrschaft

395 - 826 Erste byzantinische Periode. Mit dem Christentum als alleiniger Religion entstehen zahlreiche Gotteshäuser. Reste frühchristlicher Mosaikkunst sind bis heute erhalten.

826 - 961 Arabische Periode. Sarazenen erobern Kreta und gründen unter anderem die heutige Stadt Heraklion.

961 - 1204 Zweite byzantinische Periode. Byzanz versuchte mehrfach, die Insel zurückzuerobern, was nach mehreren gescheiterten Versuchen 961 gelingt .Nach der Rückeroberung durch General Nikephoros Phokas setzt eine erneute Christianisierung ein und viele neue Kirchen und Klöster werden gebaut.

Venezianische Herrschaft

1204 - 1669 Nach dem Niedergang des byzantinischen Reiches beginnt die Periode der venezianischen Herrschaft. Die Venezianer nutzen die zentrale Lage der Insel im östlichen Mittelmeerraum für ihre Zwecke als führende Handelsmacht – Kreta wird zur wichtigsten venezianischen Kolonie und die orthodoxe Kirche der römisch-katholischen Kirche unterstellt. Die Kreter wehren sich in zahlreichen Aufständen, jedoch ohne Erfolg. Die venezianische Kultur hinterlässt vor allem in der Architektur viele Spuren. In Anbetracht der drohenden Gefahr durch das osmanische Reich errichten die Venezianer große Verteidigungsanlagen auf Kreta.

Osmanische Herrschaft

1669 - 1897 Nach mehr als 20-jähriger Belagerung befindet sich Kreta 1669 weitestgehend in türkischer Hand. Unter der Herrschaft der Osmanen konvertierten viele Kreter zum Islam. Im 18. Jahrhundert setzt ein bescheidener ökonomischer Aufschwung ein. Immer wieder versuchen die Kreter, sich in Aufständen der neuen Herren zu entledigen. Alle enden in blutigen Massakern. Das Eingreifen Griechenlands führt zum Türkisch-Griechischen Krieg, der 1897 mit der Niederlage Griechenlands endet.

Unabhängigkeit

1898 - 1913 Im Friedensvertrag vom 4. Dezember 1897 erhält Kreta auf Betreiben der Großmächte nominelle Unabhängigkeit unter der nominellen Oberhoheit des osmanischen Sultans.

Vereinigung mit Griechenland

1913 Infolge des ersten Balkankrieges wird Kreta mit Griechenland vereinigt.

1922/23 Nach dem griechisch-türkischen Krieg und dem Vertrag von Lausanne wird ein Bevölkerungsaustausch zwischen beiden Ländern vereinbart. 22 000 Türken müssen Kreta verlassen, 34 000 Griechen kommen aus Kleinasien.

1936 - 1941 Faschistische Diktatur unter Metaxas

Zweiter Weltkrieg

1941 stehen griechische, britische und neuseeländische Truppen auf Kreta. Ihre Aufgabe ist es, die Insel gegen die Deutschen und Italiener zu halten, um die britische Schifffahrt im Mittelmeer zu sichern. Deutsche Fallschirmjäger springen über Kreta ab und setzen sich nach erbitterten Kämpfen fest. Die deutsche Besatzung dauert bis 1945, Massenerschießungen und andere Kriegsverbrechen prägen diese unrühmliche Zeit. Einige der Verantwortlichen wurden später zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Nachkriegszeit

1974 Die Geschichte hat die Kreter geprägt: Bei einer Volksabstimmung über die Wiedereinführung der Monarchie 1974 entscheiden sich 91 % aller Kreter gegen die Monarchie und für die Einführung einer parlamentarischen Republik. (Der Durchschnitt in Griechenland lag bei unter 70 %).

1989 Seit dem Ende des „kalten Krieges“ nähert sich die grundsätzliche linke politische Ausrichtung an die des griechischen Festlandes an.

2008 Mit der globalen Wirtschaftskrise beginnt auch auf Kreta die finanziell schlechteste Phase seit dem 2. Weltkrieg. Arbeitslosigkeit und Armut nehmen spürbar zu.