Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Reisebericht von Ralf

Bekanntes unbekanntes Kreta

Meine Reise begann im September in Deutschland mit einer Zugfahrt von Bielefeld zum Flughafen Düsseldorf Flughafen, von wo ich dann mit der Corendon (einer Low Cost Airline) nach Heraklion flog.

Nach einem ungefähr vier Stunden dauernden Flug stieg ich in einen Bus ein, der mich an mein Ziel –, das Stella Beach Hotel – brachte. Das Hotel ist ganz im Norden in der Mitte von Kreta gelegen und zehn Minuten von dem kleinen, schönen Fischerdorf Panormos entfernt. Das Dorf kann man gut zu Fuß oder mit einer kleinen „Bimmelbahn“ für 2,50 € erreichen. Hier gibt es einige schöne Restaurants und kleine Bars. Panormo bietet auch sehr schöne Shops mit Gegenständen, die liebevoll in Handarbeit gefertigt werden. Die kretische Küche in den Tavernen ist sehr lecker und man wird satt.

Der Hafen von Panormo, direkt am Dorf gelegen, lädt mit einem kleinen aber schönen Strand zum Baden ein. Auch die kleinen Straßen und schönen Häuser sorgen dafür, dass man sich gleich wohlfühlt.

Es ist aber ratsam, sich einen Leihwagen zu besorgen, um auch andere Städte, Dörfer, Strände oder Landschaften aufsuchen zu können. Ein neuer Leihwagen in der preisgünstigsten Klasse kostet zum Beispiel bei Ausführung Autocandia aktuell 53 Euro pro Tag. Mit der App von Google Maps fällt es einem leicht, Kreta zu erkunden.

Was ich auf Kreta toll fand, waren die traumhaften Sonnenauf- und -untergänge sowie der ausgesprochen klare Blick auf den Mond und die Sterne.

Kurz noch zum Stella Beach Hotel: Dort ist es sehr gemütlich und das Abendessen war immer köstlich. Das Haus ist international besucht und befindet sich im Familienbesitz. Von dort aus startete ich meine Ausflüge nach Rethymno und Matala sowie Chania, Stavros, Agia Galini und Elafonissi.

Von Panormo aus ist es nicht weit bis nach Rethymno, für 2,60 Euro kann man die Strecke mit dem städtischen Bus fahren, was sehr günstig ist. Man erreicht die Stadt in ca. 20 bis 25 Minuten.

Rethymno ist meine Lieblingsstadt im Westen Kretas – es hat einfach alles zu bieten was das Herz begehrt. Sie ist gespickt mit historischen Gebäuden und bietet sehr schöne Promenaden und eine wunderschöne Vegetation mit vielen Palmen. Hier gibt es eine sehr schöne Altstadt, in der sich kleine Gassen und Straßen mit vielen Bars, Restaurants und Shops befinden. Positiv hervorheben möchte ich die vielen Geschäfte, in denen Handwerkskunst zum Verkauf angeboten wird. Ob Lederwaren, Holzwaren, Schmuck, Musikinstrumente oder Naturwaren, so manches Geschäft sah nicht nur toll aus, sondern verströmte auch einen sehr angenehmen Geruch.

Rethymno ist eine Universitätsstadt mit etwas Trubel und vielen jungen Leuten, was ich persönlich mag. Nicht weit von der Stadt entfernt ist auch der schöne lange Strand, der zum Baden einlädt und für Adventure-Freaks wie mich von Parasailing bis Jetski alles anbietet, was Spaß macht. Und über die Preise kann man auch verhandeln. ;-)

Westlich von Rethymno befindet sich die Stadt Chania. Über Chania kann ich hier nicht so ausführlich berichten, da ich mich dort auch nicht lange aufgehalten habe. Chania ist ebenfalls eine altehrwürdige Stadt mit vielen historischen Gebäuden. Es kam mir allerdings ein wenig vor, wie das St.Tropez Kretas, dennoch sehr interessant. Nur waren dort für meinen Geschmack zu viele Touristen, weshalb ich beschloss, weiter in den Norden – nach Stavros – zu reisen. Dort am Strand angekommen, genoss ich eine tolle Aussicht über das Meer und die schöne Landschaft. Der Strand von Stavros ist noch nicht so überfüllt mit Touristen, sehr schön und bietet viele kleine Strandbars.

Was mich auf Kreta sehr beeindruckt hat, ist das kleine Fischerdorf Matala, das in den späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahren großen Zulauf von Hippies hatte. Dieser Spirit ist immer noch zu spüren – und auch sichtbar – und sofort habe ich mich als „alter Freak“ in Matala verliebt.

Rechts neben dem wahnsinnigen schönen Strand befindet sich ein Berg mit seinen Wohnhöhlen. Diese in der Jungsteinzeit entstandenen Höhlen sind eine echte Attraktion und man kann sie gegen eine kleine Gebühr besichtigen. Auch der Badespaß kommt nicht zu kurz: Das libysche Meer erfreut die Badegäste mit ordentlichen Wellen.

Die Restaurants in Matala bieten frische Ware aus ihre Küche zu einem guten Preis und das Essen ist sehr nahrhaft und lecker – so verweilte ich in einer Reggae-Bar in Matala bei einem schmackhaften Fischmenü mit Orangensaft. Viele Säfte die man auf Kreta bekommt, sind frisch gepresst und die frischen Vitamine geben dem Körper Power.

Läuft man durch Matala, kommt man unweigerlich auch in kleine Gassen, die einem Basar ähneln. Von T Shirts bis zum Teppich wird dort vieles angeboten. Den Ort mit seinen bunt bemalten Gassen werde ich nicht so schnell vergessen. Auf dem Weg von Rethymnon nach Matala kam ich übrigens durch eine kleine Stadt mit den Namen Pitsidia, die mich (merkwürdigerweise) irgendwie an Luxor in Ägypten erinnerte.

Etwas nordwestlich liegt Agia Galini. Der Strand dort ist sehr steinig (schlecht für die Füße). Auch waren mir dort zu viele deutsche Landsleute, was ich nicht so gut fand.

Fährt man die Strecke Rethymnon - Matala mit dem Auto, zeigen sich viele schöne Landschaften, die man selten sieht.

Elafonissi, ganz im Südwesten von Kreta gelegen, soll ein „Traumstrand mit karibischem Flair“ sein. Ich war schon zweimal in der Karibik, nur hab ich hier keinen karibischen Flair verspürt: Zu viele Touristen, es sah fast aus wie auf Mallorca und die Gewässer waren viel zu flach. Die Strandaufsicht zockt dort die Touristen mit 8 € für einen Sonnenschirm und eine Liege ab und ist sehr unfreundlich. In Elafonissi war es auch sehr windig, was für Surfer natürlich paradiesisch ist. Aber Surfen ist nicht mein Ding. Auch beim Schnorcheln sah ich dort keine schönen Fische. Übrigens gibt es dort auch kaum ein schönes Restaurant, nur einige Schnellimbissbuden. Auch der Weg zur Toilette war sehr weit und wenn man da war, musste man sich anstellen. Ich war übrigens mit einem Bus da, was ich nicht empfehlen kann. Die Kleinbusse sind meist sehr eng, man hat nicht viel Beinfreiheit und der Preis ist überhöht. Damit kann man mich nächstes Mal nicht mehr locken.

Dennoch ist Kreta eine echte Trauminsel – und es gibt auch für mich noch viel mehr zu entdecken!

Nachwort:

Dieser kleine Reisebericht ist keine objektive Beurteilung. Jeder Mensch gewinnt Eindrücke – egal wo er ist – und bewertet diese subjektiv. Jedes Land hat seine Vor und Nachteile, so auch die Insel Kreta. Manche Gesten und manche Eindrücke ähnelten anderen Ländern, die ich schon mal bereist hatte. Für mich ist Kreta eine Trauminsel und ich war dort nicht zum letzten Mal. Auf Kreta vereinigen sich viele schöne Dinge und die Insel macht so glücklich, dass man Lust bekommt, sofort wieder hinzufliegen – oder ganz dort zu bleiben.

Ralf