Westkreta: Von Chania bis Paleochora
Ein Reise-Guide für Entdecker, Genießer und Naturfreunde
Westkreta gehört zu den vielfältigsten und eindrucksvollsten Regionen der Insel. Zwischen der venezianischen Hafenstadt Chania und dem entspannten Küstenort Paleochora entfaltet sich eine Landschaft, die geprägt ist von wilden Schluchten, stillen Bergdörfern und türkisblauen Buchten.
In diesem Guide nehmen wir dich mit auf eine Reise durch den Westen Kretas – mit Tipps zu Orten, Natur, Kultur und kulinarischen Highlights.
Chania – Der Charme der Vergangenheit
Die Region rund um Chania, Kretas zweitgrößte Stadt, ist ein idealer Startpunkt. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, dem venezianischen Hafen, osmanischen Bauwerken und bunten Fassaden versprüht einen einmaligen Flair. Tagsüber schlenderst du durch kleine Boutiquen, abends genießt du den Sonnenuntergang mit einem Glas Raki direkt an der Promenade.
Sehenswerte Orte in Chania:
- Der Markt von Chania (Agora): Frisches Obst, Käse, Kräuter & Olivenöl
- Das Archäologische Museum im ehemaligen Kloster
- Der Leuchtturm von Chania – ein Fotomotiv zum Sonnenuntergang
Tipp: Übernachte in einem kleinen Boutique-Hotel in der Altstadt – oft mit Dachterrasse und Blick aufs Meer.
Die Lefka Ori – Das „weiße Herz“ Kretas
Südlich von Chania erhebt sich das Lefka-Ori-Gebirge (Weiße Berge) – mit über 50 Gipfeln über 2.000 Meter ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Hier beginnt auch die berühmteste Schlucht Kretas:
Die Samaria-Schlucht
Eine der längsten Schluchten Europas (16 km), durch die du auf gut markierten Pfaden vom Hochplateau Omalos bis zur Südküste nach Agia Roumeli wanderst.
- Startpunkt: Omalos-Plateau (1.200 m)
- Dauer: 4–6 Stunden
- Endpunkt: Agia Roumeli → Rückfahrt per Fähre nach Sougia oder Chora Sfakion
Alternativen für weniger geübte Wanderer:
- Agia Irini-Schlucht (kleiner, weniger überlaufen)
- Theriso-Schlucht (mit dem Auto befahrbar, sehr fotogen)
Südküste – Zwischen Libischem Meer und wilden Klippen
Südwestkreta ist ruhiger, ursprünglicher – und genau das macht seinen Reiz aus. Auf dem Weg nach Paleochora erwarten dich stille Dörfer, wilde Buchten und beeindruckende Bergkulissen.
Zwischen Sougia, Lissos & Agia Roumeli
- Sougia: Ein Hippie-Strandort mit langer Promenade und entspannter Atmosphäre
- Lissos: Antike Ruinen in der Natur – nur per Boot oder Wanderung erreichbar
- Agia Roumeli: Endpunkt der Samaria-Wanderung, abgeschieden und autofrei
Tipp: Nutze die Fähre (z. B. Anendyk) entlang der Südküste – ideal für Tagesausflüge zu entlegenen Buchten.
Paleochora – Die „Perle des Südens“
Am Ende des Westkretischen Bogens liegt Paleochora, ein idyllischer Ort zwischen zwei Küsten. Die eine Seite lockt mit feinem Sandstrand, die andere mit felsiger Steilküste und türkisfarbenem Wasser – perfekt zum Schnorcheln.
Highlights in Paleochora:
- Sonnenuntergänge an der Westküste – spektakulär & ruhig
- Kultur: Kleine Galerien & Open-Air-Kinos
- Essen: Frischer Fisch in Tavernen direkt am Meer (z. B. in der „Methexis“ oder „Cape Crocodile“)
Tipp für Aktivurlauber: Kajaktouren entlang der Küste oder E-Bike-Ausflüge ins Bergland von Kantanos.
Kulinarik & Genuss in Westkreta
Die Region ist bekannt für:
- Graviera-Käse aus den Bergen
- Honig mit Thymian aus Sfakia
- Wildkräuter & Stamnagathi (Zichorie) aus der Hochebene
In Dörfern wie Anidri, Azogires oder Temenia findest du noch echte Kafenia, wo dir Oma Maria ihr eigenes Öl verkauft – und vielleicht sogar ein Schnapsglas Raki spendiert.
