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Fauna - Tierwelt

Die Tierwelt auf Kreta ist vielfältig. Auch hier gibt es einige, die endemisch (also nur auf Kreta vorkommend) sind. Vor Millionen von Jahren waren es noch deutlich mehr: Bei Ausgrabungen fand man Knochen von Zwergelefanten, Flusspferden, Bären, Großkatzen einer Hundeart und verschiedenen Rehen, die man sonst nirgends gefunden hat. Fossiliensammler finden auf Kreta versteinerte Muscheln, Schnecken, Fische und andere Meerestiere, die aus einer Zeit von vor über 20 Millionen Jahren stammen.

Ein Teil der Tiere, die heute auf Kreta leben, sind Nutztiere der heimischen Landwirtschaft wie Schafe, Ziegen, Rinder und Esel. Naturwissenschaftler haben herausgefunden, dass neben dem Menschen rund 35 Säugetierarten auf Kreta leben. Eines der bekanntesten Tiere auf Kreta ist die vom Aussterben bedrohte Kri-Kri Ziege. Um diese Ziegenart, das “Nationaltier” von Kreta zu schützen, wurden spezielle Reservate eingerichtet.

Eine andere Tierart, die ausschließlich auf Kreta vorkommt, ist die kretische Wildkatze. Obwohl Wissenschaftler lange Zeit glaubten, diese Spezies sei ausgestorben, wurde sie in den letzten Jahren verstärkt gesichtet. Sie ist eine der seltensten Säugetierarten Europas – es wird davon ausgegangen, dass es nur noch wenige Exemplare gibt. Ebenso nur auf der Insel vorkommend ist die Kreta-Stachelmaus. Diese Mauseart lebt in den felsigen Steppengebieten, ist aber nicht wie die beiden zuvor genannten Arten vom Aussterben bedroht.

Ein weiteres nahezu ausgestorbenes Tier ist die Mönchsrobbe. Diese Tiere wurden – wie fast alle Robben – lange Zeit wegen ihres Fells gejagt. Einige der scheuen Robben leben heute auf unbewohnten Inseln vor der Südküste Kretas.

Wild leben auf Kreta auch Kaninchen, Hermeline, Marder und Fledermäuse.

Höhlen, Felsrisse und steinige Anhöhen bieten seltenen Vogelarten wie Adlern, Geiern, Falken, Tauben, Reihern und Komoranen Unterschlupf. Rebhühner gab es hier in der Vergangenheit ebenfalls in großer Zahl, doch heimische Jäger haben diese stark dezimiert. Außerdem findet man Milane, Moorhühner und Flamingos. Aufgrund der geografischen Lage besuchen jedes Jahr Millionen von Zugvögeln die Insel. Für Ornithologen ist der Frühling besonders interessant, denn dann kann man die Zugvögel besonders gut beobachten, wenn sie auf ihrem Flug von Afrika nach Europa auf Kreta Rast machen.

Ausgesprochen interessant ist auch die Meeresfauna rund um Kreta: Delfine, Meeresschildkröten und unzählige Fischarten bilden ein reiches Meeresökosystem. Auch Wale kommen vereinzelt vor. Auf Kreta finden sich noch einige wenige Exemplare der vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröte Caretta Caretta, die hier an Land kommt, um ihre Eier zu legen. Der weiche Sand der Strände ist aber nicht nur bei den Schildkröten beliebt, sondern auch bei sonnenhungrigen Touristen, was nicht unproblematisch ist. Aus ca. 1.000 Eiern überleben meist nur ein bis zwei Schildkröten.

Auf Kreta gibt es einige giftige Vipern und Skorpione, doch diese scheuen Tiere sind nur sehr selten zu sehen. Neben den Giftschlangen gibt es auch einige ungiftige Arten.

Geckos und Eidechsen sind weit verbreitet. Manche Eidechsenarten, wie die grüne Balkaneidechse, werden bis zu 80 Zentimeter lang. Das Chamäleon, das es in Europa nur noch sehr selten gibt, kommt hier vor. Heimisch auf Kreta ist auch eine giftige Spinnenart, die Rogalida-Spinne. Selbstverständlich gibt es hier auch Insekten, wie Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln, Stechmücken, Kakerlaken und Schmetterlinge. Und natürlich – unüberhörbar: die Zikade.